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Ein Mops soll einziehen!

Die Entscheidung ist gefallen, alle Familienmitglieder, der Vermieter, ggf. Arbeitgeber (wenn das Tier mit ins Büro) soll sind einverstanden, alles ist abgeklärt, also auch solche Dinge wie wer das Tier betreut, wenn der Urlaub ansteht oder Herrchen/Frauchen mal selbst krank sind.

Wo findet man nun das passende Möpslein, vor allem wenn es ein Welpe sein soll (denn diese sind bei Tierschutzorganisationen eher selten zu finden)? Vor allem was ist der Unterschied zwischen Mops, Altdeutscher Mops, Retromops, Farbmops oder anderen "Rassebezeichnungen"? 

Versuchen wir erst mal ein bißchen Licht in den Namensdschungel zu bringen.

Mops: Allgemeiner Sammelbegriff für die Rasse. 
Der langjährige Liebhaber und Kenner der Rasse versteht darunter aber den klassischen Mops in den Farben beige, schwarz, apricot und silbergrau (bitte nicht verwechseln mit Platinum!),  wie er heute z.B. noch in England zu finden ist und auch in Deutschland zwischen den 1960er  bis Mitte  den 1970er Jahren noch gezüchtet wurde, bevor leider komplett in Richtung "Kugelkopf" gezüchtet wurde. Ein kleiner, agiler, kompakter (aber nicht fetter) Begleithund, mit einem nicht zu runden Kopf und kleiner Nase, der gut atmen konnte.

Altdeutscher Mops: Der Altdeutsche Mops ist keine eigene Rasse, sondern es handelt sich um einen Typ, eine Rückzüchtung nach dem typischen Erscheinungsbild (hochbeiniger, längerer Hals, straffere Figur) des Mopses wie er vor den 1960er Jahren in Deutschland gezüchtet wurde. Zur Zucht werden Tiere eingestetzt, die diesem Typ entsprechen (vermutlich, weil vor längerer Zeit irgendwann einmal eine Fremdrasse bei Vorfahren mit eingekreuzt wurde). Bei seriösen Züchtern wird im laufenden Zuchtbetrieb KEINE Fremdrasse (mehr) eingekreuzt. Der Begriff ist jedoch nicht geschützt und so werden unter der Bezeichnung "Altdeutscher Mops"  oft via Kleinanzeigen leider auch Tiere angeboten, bei denen aktuell andere Rassen einkreuzt wurden, die also einfach Mischlinge sind, sich aber unter dem Label "Altdeutscher Mops" einfach besser vermarkten lassen. 

Retromops/Retro Mops:  Der Retro Mops ist der züchterische Versuch, einen gesünderen und agileren Mops mit längerer Schnauze und längeren Beinen zu züchten und zwar durch Einkreuzung. Dazu wird zumindest bei den Züchtern des ZKR (Züchterkreis Retromops) gezielt und ausschließlich der Parson Jack Russell Terrier eingekreuzt und dann wieder genau dokumentiert, auf Mops zurückgezüchtet (diese Tiere tragen den geschützten Namen ZKR-Retromops). In Kleinanzeigen werden unter der allgemeinen Bezeichnung  "Retromops/Retro Mops" leider auch oftmals Tiere angeboten, bei denen der Mops mit anderen Rassen als dem Parson Jack Russel gekreuzt wurde.

"Farbmops":  Leider ist die Geldgier der Menschen grenzenlos und so hat sich in den letzten Jahren ein Kreis von "Züchtern" gefunden, die den "Mops" in exotischen (Phantasie-)Farben (z.B. Blue, Merle, Weiß, Tan, Panda, Lilac, Schecken, Pink, Husky um nur einige zu nennen) und mit bunten Augen  züchten und gegen viel Geld (tlw. mehrere tausend Euro) verkaufen. Und nein, auch wenn die Farbmopszüchter dies immer wieder gerne behaupten. Die Farben steckten nicht alle im Mops und kamen plötzlich auf wundersame Weise wieder ans Tageslicht, sondern es wurden bunte Fremdrassen wie z.B. Pinscher, King Charles Spaniel usw. eingekreuzt um die Farben in den Mops-Genpool zu bringen. Leider sind einige dieser Farben, z.B. das Gen für Merle auch mit viel Leid für die Tiere verbunden, denn einige dieser "exotischen" Farbschläge bringen auch Krankheiten mit, z.B. Taubheit, Blindheit um nur einiges zu nennen.
Für Fans der ursprünglichen Rasse Mops sind diese bunten "Möpse" daher ein rotes Tuch und auch keine wirklichen Möpse. 

Rassmo, Puggle, MoChi, Frops u.a.: Bei den Tieren, die unter diesen Phantasie-Namen vermarktet werden, die sich aus den Rassen der Elterntiere zusammen setzen z.B. Puggle = Mops (Pug) und Beagle wird den Käufern vorgegaukelt etwas "Besonders" zu bekommen. Die Wahrheit ist jedoch die, für den hohen Preis, den eine dieser "Designer-Kreuzungen" kostet, bekommt ein Käufer im Endeffekt nur einen Mischling, wie er auch oft im Tierheim zu bekommen ist. Dort allerdings unter dem ehrlichen Label und der Bezeichnung Mischling.

"Minimops" : Auch der Minimops ist eine reine Erfindung und natürlich keine eigenständige Rasse. Im Gegenteil. Im Regelfall verbergen sich hinter diesen extrem klein geratenen Möpsen,  mit tlw. unter 4 kg, Mischlinge aus Verpaarungen zwischen Mops und anderen Kleinhunderassen, die nur darauf abzielen, möglichst kleine Nachkommen zu erzielen (vgl. Teacup Hunde). Die Gesundheit der Tiere bleibt außen vor.
Manchmal handelt es handelt sich auch um schwer kranke Tiere, die ihre Körpergröße Hyposomie (Kleinwuchs) verdanken und daher auch körperliche Einschränkungen haben. Denn gerade die als „süß“ empfundenen Merkmale, wie ein besonders runder Kopf mit großen Augen beim Minimops (und anderen Kleinhundrassen), rühren zum Beispiel oft von einem Wasserkopf her. Manchmal haben diese Tiere sogar eine offene Fontanelle – das Gehirn ist dann nur von Haut geschützt! Auch Herzerkrankungen kommen gehäuft vor. Die Zucht ist in Deutschland verboten, trotzdem werden immer wieder solche Tiere angeboten. Unterstütze solche Qualzuchten bitte nicht und kaufe dort kein Tier.

Bei der Suche nach einem seriösen Züchter sollte man wirklich wachsam sein.

Generell gilt, ein in gesunder Mopswelpe kostet bei einem guten, serösem  Züchter  ca. 1000 - 1700 Euro.  dazu kommen natürlich noch die Kosten für die Grundausstattung (Leine, Körbchen etc.), Hundesteuer, Haftplichtversicherung und die Kosten Tierarztbesuche (Impfung/Entwurmung).
Wir persönlich empfehlen aus Erfahrung für die Tierarztkosten und möglichen OP-Kosten (z.B. nach einem Unfall/Verletzung) unbedingt  den Abschluß einer Tierkrankenversicherung. Achte unbedingt darauf (lest das Kleingedruckte sorgfältig durch), dass die Versicherung keine rassebedingten Ausschlüsse hat, denn sonst bleibst Du  trotz Versicherung ggf. auf (Teil-)Kosten sitzen. Aktuell ist die AGILA der einzige uns bekannt Versicherer ohne rassebdedingte Ausschlüsse beim Mops).

Infos über Mopszüchter bekommt man z.B. bei den Zuchtverbänden wie beispielsweise 
Zuchtverband Deutscher Mopsclub e.V. - DMC, (VdH)
Club für den Mops e.V. - CfdM, (VdH)
ZKR Retromops

Verein Mops Vital e.V.

um nur einige zu nennen.

 

Immer wieder werden Hunde über Kleinanzeigenportale angeboten, hier bitte erhöhte

VORSICHT, denn nicht jeder der sich dort als Züchter bezeichnet ist auch einer!

Generelle Vorsicht ist auch geboten wenn Züchter mehr als eine Rasse züchten und verkaufen. Oder auch laufend neue Welpen haben.  Ein guter Züchter kennt sich mit seiner Rasse aus und wählt die Eltern Deines künftigen Welpen sorgfältig aus bestimmt somit welche Gene er mitbringt
 

Besonders aufmerksam sollte man werden, wenn man nicht die Möglichkeit hat, die Elterntiere zu besichtigen. Zumindest die Mutterhündin sollte immer (!) vor Ort sein. 
 

Noch vorsichtiger sollte man bei Kauf eines Mopswelpen im Internet sein. 

Hier werden via Kleinanzeigen viele Tiere angeboten, oft aus Privatzuchten (ohne Ahnentafeln) zu relativ hohen Preisen (auch so versucht man Seriosität vorzutäuschen)  oder  zu absoluten Dumping Preisen. Oft stammen letztere aus aus Osteuropa (es gibt aber auch in Deutschland Vermehrer), wo sie auf kleinsten Raumgehalten werden und nur mit dem Nötigsten versorgt werden. Nur selten sind diese Welpen geimpft oder entwurmt (Impfpässe oft gefälscht, z.B. die Tiere darin älter gemacht als sie eigentlich sind), oftmals aber sehr krank – angefangen bei Parasiten, Durchfallerkrankungen oder noch Schlimmeres bis hin zur Parvovirose. Diese Krankheit kann auch zum Tod des Tieres führen.
 

Durch die schlechte Aufzucht haben die Welpen nahezu immer große Defizite in der Sozialisierung. Verhaltensauffälligkeiten, z.B.  Angst-, Zwangshandlungen (im Kreis drehen etc.) und/oder und Aggression kommen gehäuft vor.

Auch wenn die niedrigen Preise im Internet noch so verlockend erscheinen, oder Dein Mitleid gegenüber dem Tier noch so groß ist – mit dem Kauf genau dieses Welpen ist niemandem geholfen, außer dem Portemonnaie des Anbieters. Denn dieser spekuliert genau auf Dein Mitleid und das Geld wird direkt dazu verwendet, neue Welpen nach Deutschland zu transportieren.
 

Daran kann man seriöse Züchter erkennen:
 

  • Spezialisierung auf ein- max. zwei Hunderassen

  • der Züchter nimmt sich viel Zeit, auf alle Deine Fragen zu antworten

  • der Züchter erkundigt sich nach genau darüber, wie der Mops künftig bei Dir leben soll (Haltebedingungen) und wird auf keinen Fall versuchen, Dir einen Welpen zu verkaufen (z.B. mit den Worten "Sie müssen sich heute entscheiden es gibt noch andere Interessenten" ), sondern er ermutigt Dich noch darüber nachzudenken,  wenn Du  Dir nicht absolut sicher bist und gerne noch mal wieder zu kommen.

  • Die Welpen leben mit ständigem Familienanschluss und haben genügend Bewegungsmöglichkeiten im Haus und im Garten

  • alle nötigen Zuchtpapiere liegen vor, z.B. Ahntentafeln und Untersuchungsergebnisse, Impfässe, Zuchtzulassungsbescheinigung beider Elterntiere (Deckrüde ggf. alles in Kopie falls nicht beim gleichen Züchter lebend)

  • lückenlose Impfpässe der Welpen

  • Wurfabnahmebescheinigung vom Zuchtwart

  • die Mutter der Welpen ist anwesend (Gesäuge anschauen und wie die Welpen auf sie reagieren)

  • Wurfkiste und Hunde sind sauber, die Welpen sind lebhaft und zutraulich

  • Die Welpen sind geimpft und entwurmt

 

Hier ist Vorsicht geboten:

  • es sind viele verschiedene Rassen abzugeben

  • die Welpen sind schmutzig, haben verklebtes Fell oder trübe Augen und kratzen sich häufiger

  • die Welpen wirken träge, sind verängstigt oder reagieren mit Ablehnung auf den Züchter

  • notwendige Gesundheitsunterlagen können nicht vorgelegt werden

  • man will Dich zum kaufen drängen ("Es gib noch andere Interessenten")

  • der Züchter weicht Deinen Fragen aus, will unbedingt verkaufen 

  • das Tier kann sofort mitgenommen werden

  • es werden regelmäßig neue Welpen angeboten
     

Am besten lässt man seinen gesunden Menschenverstand walten und kauft nie spontan sondern schläft immer mindestens noch mal mehrere Tage darüber.

Wichtig ist es auch sich mehrere verschiedene Züchter anzuschauen, so erkennt man einerseits schnell, welcher Mopstyp, klassisch, Retro, Altdeutsch oder Mopsmix zu einem selbst passt oder gefällt. Aber vor allem erkennt man schnell die Unterschiede einzelner Züchter. Für den richtigen Züchter und einen gesunden Welpen lohnt sich auch eine etwas weitere Fahrt!

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